Goldig ! — „Alle Neune“
Die Abnahme des Sportabzeichens im Corona-Jahr gestaltete sich sehr emotional und war die Krone, ja, die Krönung, des FitKids-Jahres 2020.
Neun FitKids kamen am ersten Tag der Herbstferien zusammen, um sich der Herausforderung zu stellen. Ohne das gewohnte Leichtathletik-Training, das sonst die Samstage zwischen April und September charakterisiert war der Sommer dahingezogen. Das leichtathletische Bewegungsangebot hatte für sportliche Unterhaltung und Kurzweil gesorgt; das Feilen an den eigenen Fähigkeiten und Marken aber konnte es nicht wirklich ersetzen. So traf dann an diesem Vormittag jede/r auf sich selbst und musste auf die eigenen Ressourcen und das in den Vorjahren angehäufte Vorwissen zurückgreifen. Bei dem eingeschworenen Kreis der AthletInnen aber war das kein Problem, traten doch „Wiederholungstäter“ auf dem Bothfelder Oval an, um um das Edelmetall zu ringen. Die Ausnahme bildete Isabella, die sich aber schnell in die Gruppe/n eingefunden hatte und somit in den Kreis der FitKids eingebettet ihren ersten Wettkampf bestritt.
Das Wetter war herbstlich, aber gut. Der Morgentau war gerade am Auflösen, als die Truppe der auf der Bothfelder Bezirkssportanlage ankam. Es war die übliche Leichtathletikzeit, aber mit einem Samstagvormittag Mitte Oktober statt eines Freitagabends Ende September eine eher ungewöhnliche Zeit. Die Anforderungen waren bekannt und bekannt hoch. So aber stand es auch mit dem Willen der Neun, die zwar jede/r sich allein kämpfen musste, von denen aber niemand allein vor Ort war. Mit Abstand und auf Entfernung verfolgten die Eltern und Familien weit verstreut auf dem Gelände das Geschehen und die sportlichen Höhepunkte des viel zu sportfernen TuS-Jahres. Mit diesem Support im Rücken wurden, in schneller Folge und unter der professionellen Leitung von Horst Brink, die leichtathletischen Disziplinen absolviert: Weitsprung, Schlagballwurf, Kurzstreckenlauf. Zu guter Letzt stand dann die gefürchtete Langstrecke an, die in jedem Jahr die TeilnehmerInnen an die persönlichen Grenzen führt. Der Krimi des Tages stand mit den LäuferInnen in den Startlöchern und nahm mit dem Startschuss seinen Lauf. Alle liefen, alle kämpften. Schließlich dann lag der Fokus auf den Großen, auf Marie, Mark und Niklas, die die Ausdauerstrecke von ganzen 3000m, also 7,5 Runden, zu bewältigen hatten. Nach dem Start führte Niklas; gefolgt von Mark. Marie versuchte das Tempo mitzulaufen, obwohl sie rund 3 Minuten mehr Zeit für die Strecke hatten als die 2 Jungs. Eine fatale Entscheidung mit Konsequenzen! Das Tempo war hoch und forderte alles von Marie. In der dritten Runde lief sie teilweise nicht mehr; sie ging. Auch in den folgenden Runden änderte sich an diesem Muster kraftbedingt nichts, denn der Wille trieb Marie weiterhin an, auch, wenn der Körper eine Tempoänderung forderte. Sie wurde erst von Niklas und dann von Mark überholt und überrundet. Als Niklas im Ziel war, blickte er sich um und fackelte nicht lange. Niklas lief Marie entgegen, nahm sie an die Hand. 30 Meter vor dem Ziel des Duos lief dann noch Mark den beiden entgegen und gemeinsam eskortierten die beiden tapferen Recken Marie sicher ins Ziel.
Trotz des dramatischen Verlaufs schafften es alle drei in BESTzeit und würden für Ihre Zeit und Ihren Einsatz belohnt. Diese sportliche Leistung, der Teamgeist und diese Fairness hätten Platin verdient. Dieses schlug ihnen in Form von Applaus und Anerkennung entgegen seitens aller AthletInnen und ZuschauerInnen. Einfach klasse ! Bemerkenswert! Wunderbar! – Hut ab!
Nach 2 Stunden waren alle Wettbewerbe bestritten, alle Kämpfe gekämpft, es nun gemeinsame Freude und Erleichterung bei allen da und der wohlverdiente Weg in die Herbstferien konnte nun angetreten werden. Alle haben super gekämpft und alle haben sich wirklich ihre Sportabzeichen verdient. Wir konnten im Dezember dann Freda, Isabella, Johanna, Justus, Lennart, Marie und Mark, Niklas und Theo endlich und abermals zu ihren Abzeichen gratulieren und diese überreichen: 1x Silber 8 x Gold!
Es war ein ganz besonderer Sporttag. Ein Event. Oder, wie Marion feststellte: „[…] FĂĽr mich der emotionalste Moment des Jahres und das Sportlichste, was ich in meiner ganzen Zeit beim TuS erlebt habe.“ – Wir danken und gratulieren allen beteiligten und allen HeldInnen des Tages!